Archiv 2016: Von Rappen und Reportern
Von Rappen und Rassen: Ostfriesen/Alt-Oldenburger auf der „Pferd & Jagd 2016“
Dezember 2016
Vom 8. bis zum 11. Dezember 2016 fand in Hannover die „Pferd & Jagd“ statt, Europas größte Messe für Reiter, Jäger und Angler – da dürfen die Schweren Warmblüter aus Ostfriesland und Oldenburg natürlich nicht fehlen!
Der Zuchtverband für das Ostfriesische und Alt-Oldenburger Pferd war mit vier Rappstuten und einem stets gut gelaunten Messeteam vor Ort, um die seltene Pferderasse zu präsentieren.
Alicia May stellte meine 14-jährige Stute Hummel v. Edino a. d. Hera vor, die aus der Zucht von Edda und Horst Dallmann stammt. Hummel ist ein Freizeitpferd, das dressurmäßig gearbeitet wird. Sie liebt Ausritte und die Arbeit an der Doppellonge.
Sybille Ahrens brachte aus ihrem Stall die 4-jährige Stute Roza v. Rozmaryn a. d. Reda mit nach Hannover. Roza hat in diesem Jahr ihr erstes Fohlen bekommen und ist auf dem Hof von Sybille auch bei der landwirtschaftlichen Arbeit im Einsatz. So hat Familie Ahrens auf dem diesjährigen „Tag des Ostfriesichen und Alt-Oldenburger Pferdes“ im Cloppenburger Museumsdorf mit Roza Pflügearbeiten gezeigt.
Sabrina Kieslich ist als Trainerin B im Fahrsport aktiv und präsentierte ihre von Heinrich Marschewski gezogene 4-jährige Stute Deike v. Hutor a. d. Dunja in der Bodenarbeit. Deike wird soeben eingefahren und macht ihre Sache ausgezeichnet.
Die 10-jährige Sternstute Sissi v. Landor a. d. Sonja, gezogen von Uwe Grave und im Besitz von Jan Hauerken, wirkte an den ersten beiden Messetagen an der Rassepräsentation mit. Sissi ist eine ebenso imposante wie hervorragende Zuchtstute und die liebevollste Fohlenmutter, die man sich nur denken kann. Sie wird von Benita von Lemm freizeitmäßig geritten.
Für die weiteren Präsentation der Ostfriesen/Alt-Oldenburger hatte Benita vom Sattel an die Kamera gewechselt. Wir danken ihr für die wie immer wunderschönen Fotos!
Ich hatte das Vergnügen, die Auftritte der Ostfriesen/Alt-Oldenburger zu moderieren.
Die Pferde waren oft auf dem Messegelände unterwegs, denn keines von ihnen ist im heimatlichen Stall ein klassisches Boxenpferd. Um zu vermeiden, dass unsere „schwarzen Damen“ in der Stallhalle einen Lagerkoller bekommen, sind wir täglich auf dem Freigelände zwischen den Messehallen umher geritten bzw. spaziert.
Oft wurden wir angesprochen: „Seid ihr nicht von den Ostfriesen/Alt-Oldenburgern? Es ist so schön, dass es diese wundervollen Pferde noch gibt!“
Von Hufen und Historie: 8. Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes im Museumsdorf Cloppenburg
August 2016
Eine Rauchwolke vor der alten Schmiede im Cloppenburger Museumsdorf zeigt es unverkennbar an: Hufschmied Georg Titz ist bei der Arbeit. Hummel bekommt neue Hufeisen, die gerade aufgebrannt werden. Auf dem Weg, der an der Schmiede entlang führt, fährt eine prächtige weiße Hochzeitskutsche vorbei. Kurz darauf folgen ein großer Picknickwagen, ein schicker Einspänner und noch manche Kutsche mehr. Auf der Wiese an der Bockwindmühle gehen Pferde der Polizeireiterstaffel Hannover im wahrsten Sinne des Wortes für ihre Reiter durchs Feuer. Wenig später geben Dressur- und Freizeitpferde sich hier ein Stelldichein. Ein Stückchen weiter den Weg hinauf, bei der Wehlburg, ziehen zwei Mutterstuten einen Pflug und verwandeln eine Wiese in ein Feld. Ihre Fohlen sind mit dabei. Auf einer Weide stehen weitere Jungpferde, die sich durch den ganzen Trubel kaum vom Gras ablenken lassen.
Wenn so viele Pferde im Museumsdorf zu sehen sind, kann dies nur eines bedeuten: Es ist der „Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes“!
Dieses Ereignis, das unter der Schirmherrschaft der Oldenburgischen Landschaft sowie der Ostfriesischen Landschaft steht, findet alle zwei Jahre im Museumsdorf Cloppenburg statt.
Die Besonderheit liegt darin, dass der Zuchtverband für das Ostfriesische und Alt-Oldenburger Pferd hier „Pferde zum Anfassen“ präsentiert: Die Besucher können mit einer Kutsche durch das Dorf fahren, sie können der Polizeireiterstaffel, den Landwirten, dem Schmied, den Fahrern und den Reitern zusehen, sich mit ihnen unterhalten, viele Fragen stellen und so manchen Pferdehals klopfen. Am vergangenen Sonntag nutzten wieder mehrere Tausend Gäste die Gelegenheit, die heute selten gewordenen Schweren Warmblüter aus Oldenburg und Ostfriesland aus nächster Nähe zu erleben.
Die Pferde sind Vertreter einer vom Aussterben bedrohten Haustierrasse. Noch bis in das vergangene Jahrhundert hinein waren diese Pferde für den Transport von Menschen und Gütern sowie in der Landwirtschaft unentbehrlich. Doch mit der Motorisierung änderte sich alles: Schwere Warmblüter wurden schlicht nicht mehr gebraucht. Der Pferdebestand brach zusammen. 1986 wurde der „Zuchtverband für das Ostfriesische und Alt-Oldenburger Pferd e. V.“ gegründet, der sich der Rückzüchtung dieser Pferde widmet. Heute gibt es wieder rund 200 eingetragene Zuchtpferde.
Zu den Markenzeichen der Ostfriesen/Alt-Oldenburger gehören ihre Nervenstärke, ihre Ausgeglichenheit und ihre Vielseitigkeit. All dies haben die Teilnehmer des 8. Pferdetages im Cloppenburger Museumsdorf einmal mehr auf eindrucksvolle Weise demonstriert.
Ich bedanke mich bei Alicia und Benita sowie bei Hummel und Sissi für ihren charmanten, flexiblen und hitzeresistenten Einsatz als „mobiler Info-Stand“! Ich bedanke mich bei Malte und bei Jan, die schon ein wirklich anstrengendes Wochenende hinter sich hatten und uns dennoch im Museumsdorf besucht haben. Tatjana danke ich für die schönen Fotos und Regina und Marion für ihre helfenden Hände.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit euch in Cloppenburg zu sein und den Tag zu moderieren!
Einen schöner Filmbeitrag über diesen Tag ist in der Mediathek des DRF Deutschland Fernsehens zu sehen.
Tierisches TV: Der NDR auf dem Carlshof Jade
August 2016
In der Sendung „Lust auf Norden“ hat der NDR am Freitag, 26.8.2016, einen kurzen Filmbeitrag über die Schweren Warmblüter aus Norddeutschland gesendet, in dem er den „Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes“ im Museumsdorf Cloppenburg ankündigte.
Für die Dreharbeiten war das Team vom NDR auch einen Nachmittag lang auf dem Carlshof Jade. Es war sehr eindrucksvoll, wie gelassen unsere Pferde mit der nicht alltäglichen Situation umgegangen sind: Weder Kamera noch der „Mikrofonpuschel“ konnten sie auch nur ansatzweise aus der Ruhe bringen. Mit der größten Geduld haben sie stundenlang bei großer Hitze alles sehr brav mitgemacht – sie waren große Klasse!